Rezepte

In dieser Kategorie sammeln wir kulinarische Entdeckungen.

Orangenlikör selber machen

Likör geht einfach immer, oder? Ein kleines Gläschen nach dem Essen, ein Mitbringsel für Freunde oder ein selbst gemachtes Geschenk – süffige Liköre kommen immer gut an. Und das Beste: Du kannst sie ganz einfach selbst ansetzen. Mit ein bisschen Geduld, ein paar guten Zutaten und Lust am Ausprobieren zauberst du dir deine ganz persönliche Likör-Kreation.

Im Grunde brauchst du für Likör nur drei Dinge: Alkohol, Zucker und Geschmack. Das können Früchte, Kräuter oder Gewürze sein – was immer dir schmeckt. Besonders cool: Selbstgemachte Liköre sind viel intensiver im Aroma als viele gekaufte Varianten. Und du entscheidest selbst, ob dein Likör süß, fruchtig, kräftig oder ein bisschen ausgefallen schmecken soll.

Die Basis bildet fast immer eine klare Spirituose – also Wodka, Korn oder ein milder Schnaps. Die sind schön geschmacksneutral und lassen den anderen Zutaten den Vortritt. Wenn du’s etwas kräftiger magst, kannst du natürlich auch Rum, Whiskey oder Brandwein nehmen – je nachdem, was du gerade im Schrank hast oder was zur Frucht passt. Hier ein paar Kombi-Tipps:

🍒 Beeren + Korn = fruchtig und mild
🍑 Zwetschgen oder Pflaumen + Rum = schön würzig
🍋 Zitrusfrüchte + Wodka = erfrischend und klar
🍏 Äpfel oder Birnen + Whiskey = etwas herber, perfekt für den Herbst
🍐 Quitten oder Mirabellen + Obstbrand = feiner Klassiker

Dann kommt das, was den Geschmack ausmacht: Früchte, Gewürze, Kräuter – oder alles zusammen! Vanille, Zimt, Nelken, Ingwer oder sogar Chili geben deinem Likör eine besondere Note. Du kannst auch Kaffeebohnen, Minze oder Rosmarin mit in die Flasche geben – einfach mal ausprobieren. Die Möglichkeiten sind wirklich endlos, und du wirst schnell merken, was dir besonders liegt.

Falls du’s gerne etwas herber magst: Kräuterliköre sind auch richtig spannend. Schon im Mittelalter wurden Heilkräuter in Alkohol eingelegt – damals zur Konservierung, heute fürs gute Gefühl. Kräuterliköre werden auch heute noch gerne bei Verdauungsproblemen getrunken – der berühmte „Verdauungsschnaps“ also. Und selbst gemacht schmeckt der natürlich gleich doppelt gut.

Klar, ein bisschen Zeit musst du deinem Likör geben. Nach dem Ansetzen muss er mindestens zwei bis vier Wochen ziehen – manchmal auch länger. Aber keine Sorge, das geht ganz von allein. Einfach an einen dunklen, kühlen Ort stellen, ab und zu schütteln – und warten. Danach wird gefiltert, umgefüllt – und dann kannst du genießen oder verschenken.

Also: Schnapp dir ein paar Früchte, hol dir eine Flasche Wodka oder Korn, such ein schönes Glas – und leg einfach los. Du wirst sehen, wie viel Spaß das macht. Und beim nächsten Besuch kannst du stolz sagen: „Hab ich selbst gemacht!“ 😊

 

Zutaten für ca. 1 Liter Orangenlikör

  • 3–4 unbehandelte Bio-Orangen
    (du brauchst Saft und Schale – also bitte unbehandelt!)

  • 200–250 g Zucker
    (je nach gewünschter Süße, brauner Zucker gibt eine schöne Farbe)

  • 700 ml Wodka
    (geschmacksneutral, damit das Orangenaroma gut durchkommt)

  • 1 Vanilleschote
    (längs aufgeschnitten)

  • 3–5 Kaffeebohnen
    (optional, aber sie geben eine feine, warme Note)

  • 1 Zimtstange
    (passt super zu Orange).

So geht’s:

  1. Orangen vorbereiten:
    Schale von 2 Orangen dünn abschälen (ohne das Weiße!). Dann alle Orangen auspressen.

  2. Ansatz ansetzen:
    Den frisch gepressten Orangensaft, die Schalen, Zucker, Vanilleschote, Kaffeebohnen und Zimtstange in ein großes, sauberes Schraubglas geben. Mit dem Wodka auffüllen und gut durchschütteln.

  3. Ziehen lassen:
    Das Glas fest verschließen und 3–4 Wochen an einem dunklen, kühlen Ort ziehen lassen. Gelegentlich leicht schütteln, damit sich der Zucker gut löst und alles gut durchzieht.

  4. Abseihen & abfüllen:
    Nach der Ziehzeit alles durch ein feines Sieb oder ein Mulltuch filtern. In eine schöne Flasche füllen, beschriften – fertig!

Der Likör schmeckt pur auf Eis herrlich erfrischend – ein kleiner, feiner Genuss nach dem Essen oder einfach zwischendurch. Wenn du ihn im Sommer eisgekühlt servierst, ist er fast wie ein sonniger Kurzurlaub im Glas. Im Winter dagegen wärmt sein intensives Aroma wunderbar von innen – vielleicht mit einem Hauch Zimt oder Vanille, je nachdem, wie du ihn angesetzt hast.

Auch als Zutat im Dessert ist Orangenlikör ein echtes Highlight: Du kannst ihn zum Beispiel über Vanilleeis träufeln, in ein Schichtdessert geben, in Mousse au Chocolat oder Tiramisu einbauen oder einfach Obstsalat damit verfeinern. Ein Schuss im Kuchenteig – etwa bei Schokoladenkuchen – sorgt für ein richtig raffiniertes Aroma. Selbst Punsch oder Glühwein lässt sich damit wunderbar abrunden.

Und natürlich: als Geschenk macht dein selbstgemachter Orangenlikör richtig was her. Eine schöne Glasflasche, ein kleines Etikett mit liebevoller Beschriftung und vielleicht noch eine Schleife drum – fertig ist das perfekte Mitbringsel für Einladungen, Geburtstage oder Weihnachten. Es ist etwas Persönliches, Selbstgemachtes und zugleich unglaublich lecker. Wer freut sich da nicht über ein „flüssiges Dankeschön“?

Am Ende gilt wie so oft: Selbstgemacht schmeckt doppelt gut. Und mit deinem Likör holst du dir ein Stück Sonne ins Haus – oder verschenkst sie weiter.

Unser Fazit:

Selbstgemachter Likör ist mehr als nur ein Getränk – er ist Ausdruck von Kreativität, Individualität und Genussfreude. Mit nur wenigen Zutaten kannst du deine ganz eigene Rezeptur entwickeln, ganz nach deinem Geschmack und passend zur Saison. Ob fruchtig-süß, würzig-herb oder mit einem überraschenden Kick – beim Ansetzen sind deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt.

Besonders schön: Ein selbst gemachter Likör ist nicht nur lecker, sondern auch ein liebevolles Geschenk mit persönlicher Note. Er erinnert ein bisschen an den Sommer im Glas, passt aber genauso gut zur gemütlichen Winterzeit. Also: Ran an die Früchte, Flaschen raus – und mit ein bisschen Geduld entsteht ein feines Tröpfchen, das garantiert gut ankommt. Selbstgemacht schmeckt eben doppelt gut!

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Ciorbă Rădăuțeană

Rumäniens samtige Hühnersuppe mit Geschichte

Die rumänische Küche liebt Suppen – und das merkt man. Herzhaft, aromatisch und oft mit einem angenehm säuerlichen Twist sind die berühmten „Ciorbăs“ aus der rumänischen Alltagsküche nicht wegzudenken. Eine Suppe jedoch sticht besonders heraus: Ciorbă Rădăuțeană – die samtige Hühnersuppe mit Geschichte, Geschmack und großem Wohlfühlfaktor.

 

Von der Kuttel zur Kuschelsuppe

Die Ciorbă Rădăuțeană stammt – wie der Name schon vermuten lässt – aus der Stadt Rădăuți im Nordosten Rumäniens. In den 1970er Jahren kreierte die talentierte Köchin Cornelia Dumitrescu dieses Rezept als Alternative zur beliebten, aber nicht unumstrittenen „Ciorbă de burtă“ – einer Suppe mit Kutteln (also Kuhmagen). Nicht alle Gäste waren davon begeistert.

Ihre Idee: Der köstliche Geschmack, aber bitte ohne Innereien. So ersetzte sie die Kutteln kurzerhand durch zartes Hühnerfleisch, behielt aber die cremige, säuerliche Basis und die klassische Würzung mit Knoblauch und Essig. Das Ergebnis? Ein Publikumsliebling, der sich rasant in der ganzen Region – und später im ganzen Land – verbreitete.

 

Was macht sie so besonders

Die Suppe vereint scheinbare Gegensätze: Sie ist mild, aber würzig. Cremig, aber frisch. Und während sie ein klassisches Wohlfühlgericht ist, bringt sie auch eine gewisse Raffinesse mit – durch ihre feine Balance aus Joghurt oder saurer Sahne, Ei, Gemüse und Essig. Wer sie einmal probiert hat, wird verstehen, warum diese Suppe in Rumänien Kultstatus hat.

 

Zutaten

  • 1 ganzes Suppenhuhn oder 1 kg Hähnchenschenkel

  • 2 Karotten

  • 1 Pastinake

  • 1 Petersilienwurzel

  • 1 Stück Sellerie (ca. 100 g)

  • 1 Zwiebel

  • 4–5 Knoblauchzehen

  • 2 Eigelb

  • 200 g Schmand oder Crème fraîche

  • 2–3 EL Essig (nach Geschmack)

  • Salz, Pfeffer, Lorbeerblatt

  • Optional: etwas Liebstöckel oder Petersilie zum Garnieren

Zubereitung

  1. Fleisch kochen:
    Hähnchenfleisch mit der geschälten Zwiebel, etwas Salz und einem Lorbeerblatt in ca. 2,5 Liter Wasser langsam zum Kochen bringen. Den entstehenden Schaum regelmäßig abschöpfen.

  2. Gemüse hinzufügen:
    Nach ca. 30 Minuten die in grobe Stücke geschnittenen Karotten, Pastinake, Petersilienwurzel und Sellerie hinzufügen. Alles zusammen köcheln lassen, bis Fleisch und Gemüse gar sind.

  3. Fleisch zerkleinern:
    Das Fleisch herausnehmen, von Knochen und Haut befreien und in mundgerechte Stücke schneiden. Die Zwiebel und ggf. zu weiche Gemüsewürfel können entfernt oder püriert werden (nach Belieben).

  4. Suppe abschmecken:
    Die Brühe mit Salz, Pfeffer und 2–3 EL Essig würzen (nach Geschmack mehr oder weniger sauer).

  5. Knoblauch und Bindung:
    Den Knoblauch fein reiben oder pressen und zur Suppe geben. In einer Schüssel die Eigelbe mit dem Schmand gut verrühren. Etwas heiße Suppe löffelweise zugeben, um die Mischung zu temperieren. Dann vorsichtig unter ständigem Rühren in die nicht mehr kochende Suppe einrühren, damit nichts gerinnt.

  6. Finalisieren:
    Das zerkleinerte Fleisch zurück in die Suppe geben. Noch einmal kurz erhitzen (nicht kochen!) und nach Geschmack mit frischer Petersilie oder Liebstöckel garnieren.

Serviervorschlag

Traditionell wird Ciorbă Rădăuțeană mit frischem Weißbrot oder mămăligă (Maisbrei) serviert. Ein Klecks saure Sahne oder ein zusätzlicher Spritzer Essig im Teller sind bei vielen Rumänen ein Muss.

 

Unser Fazit

Ciorbă Rădăuțeană ist der beste Beweis, dass Hausmannskost und Raffinesse wunderbar zusammenpassen. Die cremig-säuerliche Suppe hat sich längst als Klassiker der rumänischen Küche etabliert – geliebt von Jung und Alt, und ideal für alle, denen die Kuttelsuppe zu mutig, aber der Geschmack zu gut ist, um ihn zu verpassen.

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Lavendelessig

Feine Würze aus der Provence: Lavendelessig – Duft trifft Geschmack

Lavendel – das Symbol der Provence, der Duft von Sommer, Sonne und mediterraner Leichtigkeit. Doch Lavendel ist nicht nur schön anzusehen oder Bestandteil duftender Seifen, sondern auch in der Küche ein spannender Begleiter. Lavendelessig ist eine raffinierte Art, den blumigen Geschmack der Pflanze kulinarisch zu nutzen – und bringt eine elegante Note in Salate, Saucen oder Desserts.

Ein Hauch Provence in der Flasche

Der Einsatz von Lavendel in Speisen reicht zurück bis in die Antike. Schon die Römer verwendeten Lavendelblüten zur Aromatisierung von Ölen und Essig – sowohl aus medizinischen als auch aus geschmacklichen Gründen. In der französischen Küche, insbesondere in der Provence, ist Lavendel seit Jahrhunderten fester Bestandteil der „Herbes de Provence“, einer Kräutermischung für Fleisch, Fisch und Gemüse.

Lavendelessig ist heute ein beliebtes DIY-Produkt in der feinen Küche. Er verbindet den angenehm herben Geschmack von Essig mit dem blumig-würzigen Aroma der Lavendelblüte – ideal für alle, die es aromatisch und außergewöhnlich mögen.

 

Zutaten für 500 ml:

  • 500 ml heller Weinessig oder Apfelessig (biologisch, nicht aromatisiert)

  • 2–3 EL getrocknete Lavendelblüten (aus dem Garten oder in Bioqualität)

  • 1 verschließbare Glasflasche oder ein Einmachglas

  • Optional: 1–2 Zweige frischer Lavendel zur Dekoration

So wird’s gemacht:

  1. Vorbereitung:
    Die Lavendelblüten in ein sauberes, sterilisiertes Einmachglas geben.

  2. Essig aufgießen:
    Den Essig darüber gießen, bis die Blüten vollständig bedeckt sind.

  3. Ziehen lassen:
    Das Glas gut verschließen und an einem kühlen, dunklen Ort etwa 2 bis 3 Wochen ziehen lassen. Zwischendurch leicht schütteln.

  4. Abseihen:
    Den Essig durch ein feines Sieb oder Tuch filtern, um die Blüten zu entfernen.

  5. Abfüllen:
    Den Lavendelessig in eine hübsche, saubere Flasche füllen. Wer mag, gibt einen dekorativen Lavendelzweig mit in die Flasche.

Verwendungsideen:

  • Salatdressings: Besonders lecker zu Ziegenkäse, Birne oder Rucola.

  • Marinaden: Für Fisch, Huhn oder gebackenes Gemüse.

  • Verfeinerung: Ein Spritzer Lavendelessig in Limonade, über Beeren oder in Erdbeersalat bringt überraschende Frische.

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Krautsuppe Im Brotlaib

Herzhafter Klassiker: Krautsuppe im Brotlaib – Deftig, rustikal und wunderbar sättigend

Die osteuropäische Küche ist für ihre rustikalen, wärmenden Speisen bekannt – und die Krautsuppe im Brotlaib ist eines der besten Beispiele dafür. Ursprünglich aus Regionen wie Polen, Tschechien oder der Slowakei stammend, hat sie sich über die Jahre zu einem echten Wohlfühlgericht entwickelt, das nicht nur den Bauch, sondern auch die Seele wärmt.

Ein Stück Geschichte im Laib

Krautsuppe – oft als Sauerkrautsuppe zubereitet – war lange ein günstiges und nahrhaftes Gericht der bäuerlichen Küche. Kohl war eines der wenigen Gemüse, das gut lagerbar war und im Winter für Vitaminversorgung sorgte. Kombiniert mit Kartoffeln, Fleisch oder Speck, entstand daraus eine kräftige Suppe.

Der Clou mit dem Brotlaib kommt vermutlich aus der traditionellen Brotkultur Mitteleuropas. In Polen ist „żurek w chlebie“ (Sauermehlsuppe im Brotlaib) sehr beliebt – und so fand auch die Idee, Krautsuppe in einem ausgehöhlten Brotlaib zu servieren, großen Anklang. Es sieht nicht nur eindrucksvoll aus, sondern macht das Gericht noch herzhafter – das Brot saugt die würzige Suppe auf und wird so selbst zur Delikatesse.

Zutaten für die Suppe:

  • 500 g Sauerkraut

  • 2 Zwiebeln

  • 2 Knoblauchzehen

  • 2 Möhren

  • 3 Kartoffeln

  • 150 g durchwachsener Speck oder geräucherte Wurst (z. B. Krakauer oder Debrecziner)

  • 1 EL Tomatenmark

  • 1 TL Paprikapulver (edelsüß)

  • 1 TL Kümmel

  • 1 Lorbeerblatt

  • ca. 1,5 Liter Gemüse- oder Fleischbrühe

  • Salz & Pfeffer

  • Öl zum Anbraten

Für den Brotlaib:

  • 4 kleine runde Roggen- oder Sauerteig-Brotlaibe (z. B. Bauernbrot oder rustikales Landbrot)

Zubereitung:

  1. Gemüse vorbereiten:
    Zwiebeln, Knoblauch, Möhren und Kartoffeln schälen und klein schneiden.

  2. Anbraten:
    Speck oder Wurst in Würfel schneiden und in einem großen Topf in etwas Öl anbraten. Zwiebeln und Knoblauch hinzufügen, dann Möhren, Tomatenmark und Gewürze mit anschwitzen.

  3. Suppe kochen:
    Kartoffeln, Sauerkraut, Lorbeerblatt und Brühe dazugeben. Alles etwa 30–40 Minuten leicht köcheln lassen, bis das Gemüse weich ist. Bei Bedarf nachwürzen.

  4. Brot vorbereiten:
    Während die Suppe köchelt, die Brotlaibe aushöhlen. Dazu einen Deckel abschneiden, das weiche Innere vorsichtig herauslösen (nicht wegwerfen – z. B. für Croutons verwenden). Die Laibe bei 160 °C Umluft für etwa 10 Minuten im Ofen aufknuspern – so bleiben sie länger stabil.

  5. Anrichten:
    Die heiße Suppe in die knusprigen Brotlaibe füllen und mit dem „Brotdeckel“ servieren. Wer mag, garniert mit frischer Petersilie oder einem Klecks saurer Sahne.

Serviertipp:

Dazu passt ein kaltes Bier oder ein Glas kräftiger Landwein. Auch eingelegte Gurken oder Senf können als Beilage gereicht werden.

Fazit:

Die Krautsuppe im Brotlaib ist nicht nur ein wärmender Klassiker, sondern auch ein echter Hingucker auf dem Tisch. Ob bei einem gemütlichen Abend mit Freunden oder als besonderes Gericht in der kalten Jahreszeit – dieses rustikale Rezept ist ein Stück Osteuropa zum Genießen.

Wenn du magst, kann ich dir auch eine vegetarische Version oder ein Rezept mit frischem Weißkohl statt Sauerkraut zusammenstellen.

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Kepta Duona

Knuspriger Genuss aus Litauen: Kepta Duona – Geröstetes Schwarzbrot mit Knoblauch

Litauen ist bekannt für seine bodenständige, herzhafte Küche – und Kepta Duona ist eines der kultigsten Snacks des Landes. Übersetzt bedeutet der Name schlicht „gebratenes Brot“, doch das Gericht ist weit mehr als das: Es ist ein beliebter Pub-Snack, ein einfaches Comfort Food – und ein Stück baltischer Lebensart.

Die Geschichte hinter Kepta Duona

Kepta Duona stammt aus einer Zeit, als in Litauen nichts verschwendet wurde – schon gar nicht Brot. Besonders das typisch litauische Roggenbrot, dunkel, kräftig und lange haltbar, war ein Grundnahrungsmittel. Wenn es hart wurde, fand es dennoch eine neue Verwendung – nämlich als krosser Snack mit Knoblauch und Käse.

Mit der Zeit wurde das Gericht populär – nicht nur zu Hause, sondern auch in Bars und Kneipen im ganzen Land. Heute ist Kepta Duona ein Kult-Snack, der besonders gut zu Bier passt und oft mit geschmolzenem Käse oder Dip serviert wird.

 

Zutaten:

  • 200–300 g dunkles Roggenbrot (am besten etwas älter)

  • 2–3 Knoblauchzehen

  • Öl zum Braten (z. B. Sonnenblumenöl)

  • Salz

  • Optional: geriebener Käse (Gouda oder Edamer), saure Sahne oder Dip

Zubereitung:

  1. Brot vorbereiten:
    Das Roggenbrot in etwa fingerbreite Streifen schneiden. Die Rinde kann dranbleiben – sie wird besonders knusprig.

  2. Braten:
    In einer Pfanne oder Fritteuse das Öl erhitzen. Die Brotscheiben portionsweise darin goldbraun und knusprig braten. Anschließend auf Küchenpapier abtropfen lassen.

  3. Knoblauch hinzufügen:
    Die noch warmen Brotscheiben mit fein gehacktem oder gepresstem Knoblauch vermengen – oder alternativ mit Knoblauchöl beträufeln. Mit etwas Salz bestreuen.

  4. Servieren:
    Heiß servieren – optional mit geriebenem Käse bestreut oder mit einem Dip aus saurer Sahne und Kräutern. Auch eine Knoblauch-Mayonnaise passt hervorragend dazu.

Tipp:

Wer es originalgetreu mag, verwendet litauisches Schwarzbrot (Juoda duona) – das gibt dem Snack seinen unverwechselbaren Geschmack. Du bekommst es in osteuropäischen Läden oder kannst es auch selbst backen.

Fazit:

Kepta Duona ist der perfekte Snack für zwischendurch, zum Bier oder einfach als rustikale Vorspeise. Einfach in der Zubereitung, aber mit großem Geschmack – und ein wunderbares Beispiel dafür, wie aus einfachen Zutaten ein Kultgericht werden kann.

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Chkmeruli

Chkmeruli – Georgiens cremig-knoblauchige Hühnerliebe

Chkmeruli (auch Shkmeruli geschrieben) ist ein georgisches Traditionsgericht, das in seiner Einfachheit und Würze begeistert. Hähnchen, goldbraun gebraten und anschließend in einer sahnigen Knoblauchsoße geschmort – ein Festessen, das aus der Region Racha stammt und längst über Georgiens Grenzen hinaus Fans gefunden hat. Wer Knoblauch liebt, wird Chkmeruli verehren.

Die Geschichte von Chkmeruli

Seinen Namen verdankt das Gericht dem kleinen Dorf Chkmeri in der bergigen Region Racha im Westen Georgiens. Hier soll das Rezept entstanden sein, vermutlich im frühen 20. Jahrhundert – zunächst ganz schlicht: Hähnchen in Milch und viel Knoblauch gegart. Später wurde die Soße durch Sahne, Butter oder Crème fraîche verfeinert und zu dem köstlichen Gericht, das heute in fast jedem georgischen Restaurant serviert wird.

Chkmeruli wurde durch seine unkomplizierte Zubereitung und den unverwechselbaren Geschmack so beliebt, dass es es sogar in die internationale Fast-Food-Welt schaffte – in Japan etwa war es als „Georgian Chicken“ ein Verkaufsschlager bei KFC.

 

Zutaten:

  • 1 kleines Hähnchen (ca. 1–1,2 kg), alternativ 4 Hähnchenschenkel

  • 5–6 Knoblauchzehen (nach Geschmack mehr)

  • 250 ml Sahne oder Crème fraîche

  • 100 ml Milch oder Wasser

  • 2 EL Butter oder neutrales Öl

  • Salz, Pfeffer

  • Optional: etwas Dill oder Petersilie zum Garnieren

 

Zubereitung:

  1. Hähnchen vorbereiten:
    Das Hähnchen in zwei Hälften oder in grobe Stücke teilen. Mit Salz und Pfeffer würzen.

  2. Anbraten:
    In einer Pfanne oder einem gusseisernen Topf Butter oder Öl erhitzen und das Hähnchen rundum scharf anbraten, bis es goldbraun ist (innen muss es noch nicht durch sein). Dann das Fleisch herausnehmen und beiseitestellen.

  3. Knoblauchsoße zubereiten:
    Die Knoblauchzehen fein hacken oder durch eine Presse drücken. In der gleichen Pfanne im Bratfett kurz anschwitzen (nicht bräunen!). Mit Milch und Sahne ablöschen, leicht salzen und pfeffern.

  4. Hähnchen garen:
    Das Hähnchen zurück in die Pfanne legen, Deckel drauf und bei mittlerer Hitze etwa 20 Minuten schmoren lassen, bis das Fleisch durch und die Soße schön cremig ist.

  5. Servieren:
    Am besten wird Chkmeruli direkt aus der Pfanne serviert – dazu passt frisches Brot zum Eintunken in die Soße oder georgisches Fladenbrot (puri). Wer mag, streut frisch gehackte Kräuter darüber.

Fazit:

Chkmeruli ist ein Paradebeispiel für georgische Hausmannskost: einfach, ehrlich, intensiv im Geschmack. Die Kombination aus zartem Hähnchenfleisch und viel Knoblauch in cremiger Soße macht süchtig – und zeigt, wie viel Charakter in einem scheinbar schlichten Gericht stecken kann.

Ideal für einen gemütlichen Abend – und perfekt für Gäste, die nicht zimperlich mit Knoblauch sind.

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Chakhokhbili

Chakhokhbili – Georgiens duftender Eintopfklassiker

Chakhokhbili ist ein traditionelles georgisches Gericht, das mit seinem aromatischen Duft und würzigen Geschmack direkt in die Seele des Kaukasus entführt. Ursprünglich wurde es mit Fasan zubereitet – das Wort „khokhobi“ bedeutet im Georgischen „Fasan“. Heute ist Huhn die gängigste Zutat, doch der Name blieb erhalten. Der Eintopf vereint saftiges Fleisch mit Tomaten, frischen Kräutern und einer typisch georgischen Gewürzmischung, die dem Gericht seinen unverwechselbaren Charakter verleiht.

Die Geschichte von Chakhokhbili

Die Wurzeln von Chakhokhbili reichen weit zurück in die ländlichen Regionen Georgiens. Ursprünglich war es ein Gericht der Jäger – der Fasan, ein Wildvogel, war früher in Georgien weit verbreitet. Mit der Zeit wurde der Fasan durch Huhn ersetzt, was das Gericht für den Alltag zugänglicher machte. Chakhokhbili entwickelte sich so zu einem Klassiker der georgischen Hausmannskost – einfach, nahrhaft und voller Geschmack.

In vielen Familien wird es nach überlieferten Rezepten zubereitet, mit kleinen regionalen Unterschieden. Charakteristisch ist die Verwendung von frischen Tomaten, viel Koriander, etwas Knoblauch und je nach Vorliebe auch Ajika, einer würzigen Paprikapaste.

 

Zutaten:

  • 1 ganzes Hähnchen (ca. 1,5 kg), in Stücke geschnitten

  • 3–4 große Tomaten (alternativ: 400 g stückige Tomaten aus der Dose)

  • 2 Zwiebeln

  • 3 Knoblauchzehen

  • 1 Bund frischer Koriander (alternativ: Petersilie + Koriander gemischt)

  • 1 TL Paprikapulver (edelsüß)

  • 1 kleine Chilischote oder Ajika (optional)

  • Salz, Pfeffer

  • 2 EL Öl oder etwas Hühnerfett

Zubereitung:

  1. Hähnchenteile ohne Öl in einem Topf oder einer tiefen Pfanne bei mittlerer Hitze anbraten, bis sie leicht Farbe bekommen. Das Hähnchen lässt dabei etwas eigenes Fett.

  2. Die fein geschnittenen Zwiebeln hinzufügen und glasig dünsten.

  3. Die Tomaten grob würfeln und ebenfalls dazugeben (bei Dosentomaten direkt einrühren). Etwa 20 Minuten köcheln lassen, bis die Tomaten zerfallen.

  4. Knoblauch fein hacken und mit Paprika, Salz, Pfeffer und – wenn gewünscht – etwas Chili oder Ajika unterrühren.

  5. Zugedeckt auf kleiner Flamme weitere 30 Minuten sanft köcheln lassen, bis das Hähnchen zart ist.

  6. Kurz vor dem Servieren den gehackten frischen Koriander untermischen.

Serviervorschlag:
Chakhokhbili wird meist mit frischem Weißbrot, Reis oder Maisbrot (Mchadi) serviert – perfekt, um die würzige Sauce aufzutunken.

 

Fazit:
Chakhokhbili ist mehr als ein Hühnereintopf – es ist ein Stück georgische Tradition auf dem Teller. Es vereint die Einfachheit rustikaler Küche mit der Raffinesse aromatischer Kräuter und Gewürze. Wer einmal den Duft von frischem Koriander, geschmortem Huhn und reifen Tomaten in der Luft hatte, wird verstehen, warum dieses Gericht so geliebt wird.

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Cepelinai aus Litauen

 

Litauens Nationalgericht in Zeppelinform

Cepelinai (ausgesprochen: zeh-peh-LEE-nay) ist das wohl bekannteste Nationalgericht Litauens. Diese herzhaften Kartoffelklöße mit würziger Fleischfüllung sind nicht nur ein kulinarisches Schwergewicht, sondern auch ein echtes Symbol litauischer Hausmannskost. Ihr Name leitet sich von ihrer charakteristischen Form ab, die an die berühmten Zeppelin-Luftschiffe erinnert. So landet Litauen mit einem Hauch Nostalgie und viel Geschmack direkt auf dem Teller.

Die Geschichte von Cepelinai

Die Entstehung der Cepelinai geht ins 20. Jahrhundert zurück und ist stark von ähnlichen Gerichten aus dem deutschen und polnischen Raum inspiriert. Kartoffeln waren in Litauen lange Zeit das wichtigste Grundnahrungsmittel – vor allem in ländlichen Gegenden. Aus wenigen Zutaten entwickelte sich so über Generationen ein sättigendes Gericht, das einfach zuzubereiten ist, aber gleichzeitig viel Wärme und Gemütlichkeit vermittelt. Die Idee, Kartoffelteig mit einer herzhaften Fleischfüllung zu kombinieren und daraus große Klöße zu formen, war eine geniale Antwort auf die kulinarische Herausforderung, mit überschaubaren Mitteln ein sättigendes Gericht zu schaffen.

Heute sind Cepelinai tief verwurzelt in der litauischen Kultur und Küche. Fast jede Familie hat ihr eigenes Rezept, das oft von Generation zu Generation weitergegeben wird. Das Gericht wird vor allem zu besonderen Anlässen, Feiertagen oder einfach an gemütlichen Sonntagen serviert.

 

Zutaten (für ca. 8 Stück)

  • 1 kg mehligkochende Kartoffeln

  • 200 g Kartoffelstärke (oder Mehl)

  • 1 Ei, Salz

  • ca. 400 g gemischtes Hackfleisch 

  • 1 gewürfelte Zwiebel

  • nach Geschmack gepresster Knoblauch

  • Butter oder Speck zum Anbraten

  • 200 g saure Sahne oder Schmand

  • Petersilie oder Dill zum Garnieren

Zubereitung

  • Die Kartoffeln schälen, roh reiben und gut abtropfen lassen (Füllflüssigkeit auffangen!) – alternativ gekocht und ausgepresst vorbereiten, um überschüssige Feuchtigkeit zu entfernen .

  • Für den Teig geriebene Kartoffeln mit Ei, Stärke/Mehl und Salz vermengen.

  • Hackfleisch mit Zwiebel (Knoblauch), Salz, Pfeffer und ggf. Kräutern mischen.

  • Teig in Portionen teilen, flach drücken, Füllung in die Mitte geben und oval verschließen – wie ein kleiner Zeppelin.

  • In leicht gesalzenem Wasser bei schwacher Hitze ca. 15–20 Minuten ziehen lassen, bis sie an der Oberfläche schwimmen.

  • In der Zwischenzeit Speck in Butter knusprig auslassen, Zwiebel darin glasig braten – für eine klassische Sauce mit saurer Sahne vermischen.

 

Die perfekte Sauce

Während die Klöße garen, wird Speck in Butter knusprig ausgebraten, anschließend wird die Zwiebel darin glasig gedünstet. Diese Mischung ist die Basis für die klassische Sauce, die mit einem Klecks saurer Sahne oder Schmand vollendet wird. Diese Sauce verleiht den Cepelinai die typische, herzhafte Note.

 

Serviervorschlag 

Cepelinai werden traditionell mit der Speck-Zwiebel-Butter-Mischung und einem großzügigen Klecks saurer Sahne serviert. Frische Kräuter wie Petersilie oder Dill sorgen für Farbtupfer und frische Aromen. Dazu passen knackiger grüner Salat, dunkles Roggenbrot oder eingelegtes Gemüse – ein perfektes, rundes Menü, das den Geschmack Litauens auf den Teller bringt.

 

Varianten

Wer fleischlos genießen möchte, kann die Füllung durch Pilze oder Quark (wie den litauischen Tworog) ersetzen. Auch alternative Fleischsorten wie Geflügel, Lamm oder Wild sind möglich. Gewürze können je nach Geschmack angepasst werden – von Muskatnuss über Majoran bis hin zu frischem Dill ist alles erlaubt.

 

Unser Fazit

Cepelinai sind mehr als nur ein Gericht – sie sind ein Stück litauische Kultur und ein echtes Geschmackserlebnis. Die Zubereitung erfordert zwar etwas Übung, besonders beim Formen der Klöße, aber das Ergebnis belohnt mit einem rustikalen, herzhaften Mahl voller Authentizität. Ob als Sonntagsessen, für Gäste oder einfach, um ein Stück Litauen zuhause zu genießen – Cepelinai sind immer eine gute Wahl.

Wir wünschen viel Freude beim Nachkochen und natürlich: Skanaus! – Guten Appetit auf Litauisch.

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