Tschechien – Šumava – Oktober 2022

 

Wir reisen immer wieder gern nach Tschechien, besonders in den Šumava – nicht nur wegen des leckeren Essens, des hervorragenden Biers und der freundlichen Atmosphäre. Im Oktober bot sich ein kleiner Anlass: ein Geburtstag in der Familie. Das nahmen wir zum Vorwand, um dem Alltag zu entfliehen und ein Wochenende im Böhmerwald (Šumava) zu verbringen.

Der Böhmerwald gehört für uns zu den ruhigeren, weniger überlaufenen Reisezielen – genau das macht ihn so besonders. Mit seinen weiten Wäldern, klaren Bächen und abgelegenen Orten lädt die Region zum Entspannen und Wandern ein. Unser Ziel war wie so oft das kleine Dorf Modrava, mitten im Nationalpark Šumava gelegen.

Normalerweise übernachten wir im Hotel Modrava, wo wir uns in der Vergangenheit immer sehr wohl gefühlt haben. Diesmal wollten wir etwas Neues ausprobieren und entschieden uns für das Hotel Pivovar Lyer – eine Entscheidung, die sich leider als Fehlgriff herausstellte. Die Zimmer waren klein, die Fenster winzig und das gesamte Ambiente eher kühl. Auch das Essen konnte uns nicht überzeugen. Ein Lichtblick: Die hauseigene Brauerei hatte ein ordentliches Bier zu bieten. Beim nächsten Mal werden wir aber sicher wieder ins altbewährte Hotel Modrava zurückkehren.

Ein witziger Moment: Direkt gegenüber vom Hotel entdeckten wir ein Gehege mit echten Kängurus. Inmitten des herbstlichen Böhmerwaldes war dieser Anblick fast surreal – und sorgte für einen kleinen, unerwarteten Lacher. Wer hätte hier mitten in Tschechien mit australischen Beuteltieren gerechnet?

Leider spielte das Wetter überhaupt nicht mit. Bereits bei der Ankunft begann es zu regnen, und es hörte das ganze Wochenende über nicht auf. Geplante Wanderungen fielen buchstäblich ins Wasser. Stattdessen beschlossen wir, das Beste daraus zu machen und fuhren nach Pilsen ins Einkaufszentrum „Olympia“. Nicht unbedingt das, was man sich von einem Ausflug in den Nationalpark erhofft – aber immerhin war es trocken und warm, und ein paar neue Kleinigkeiten landeten in der Einkaufstasche.

Zum Abendessen kehrten wir zurück nach Modrava – allerdings nicht ins eigene Hotel, sondern wie gewohnt ins Hotel Modrava. Und dort war alles wie immer: gemütliche Stube, freundlicher Service und richtig gutes Essen. Ein kleiner Trost für den verregneten Tag und ein Grund mehr, das nächste Mal gleich dort zu buchen.

Unser Fazit:

Auch wenn dieser Kurztrip wetterbedingt etwas unspektakulär verlief, war er dennoch ein schöner Tapetenwechsel. Die ruhige Atmosphäre des Böhmerwaldes, das gemütliche Abendessen und die kleinen Überraschungen – wie die Kängurus im Nebel – gaben dem Wochenende doch noch einen besonderen Charakter.

Manchmal zeigen gerade die ruhigen Reisen, dass nicht immer viel passieren muss, damit man abschalten und neue Energie tanken kann. Und wenn es beim nächsten Mal wieder sonnig ist, stehen die Wanderwege rund um Modrava ganz oben auf unserer Liste.

Wir kommen auf jeden Fall wieder – dann hoffentlich bei besserem Wetter, mit Wanderschuhen im Gepäck und einem Tisch im Hotel Modrava reserviert.